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An der Ecke der Gerichtslaube des Rathauses
steht der Roland von 1525 in einer originalgetreuen Kopie aus
dem Jahre 1974. Wie die meisten Rolande ist auch der Stendaler als Ritter dargestellt. Er trägt einen Riefelharnisch
der Renaissance, der in Form und Zierelementen ganz der Mode der damaligen Zeit entspricht. Zu seinen Attributen
gehören ein Schwert, ein Symbol der Macht, in der rechten und ein Schild in der linken Hand. Der Schild zeigt
den vollständigen brandenburgischen Adler und zwei ausgezackte Quadrate, wohl ein älteres städtisches Wappen.
Auf dem Kopf trägt der Roland einen Pausch mit einem dahintergesteckten Federbusch. Der Stützbalken, gegen den
sich der Roland lehnt, läßt auf seiner Vorderseite zwei Figuren erkennen: Einen auf einer Muschelschale
stehenden Mann, der eine Säule stemmt und so den Roland zu stützen scheint. Er trägt einen Kittel, der von
einem Gürtel zusammengehalten wird - die damalige Arbeitskleidung der Handwerker. Es könnte sich daher um
die Selbstdarstellung des Meisters handeln, der den Roland schuf. Die Darstellung darunter zeigt eine hockende
Gestalt, die stark verwittert ist und sich nicht mehr deuten läßt.
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An der Rückseite des Rolands befindet sich die Jahreszahl 1525 und eine Narrenfigur, in der die Stendaler den
Eulenspiegel sehen. Er hält in der rechten Hand den Dudelsack und in der Linken das heute noch geführte
Stadtwappen: ein gespaltener Schild, vorn der halbe brandenburgische Adler, hinten vier Rauten.
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